PNP 04.07.2016


Missionar an den Wurzeln seiner Berufung 

Der in Südafrika tätige Pfarrer Alois Ganserer feiert Priesterjubiläum in seiner Heimatpfarrei

von Rainer Schlenz

 
 

In seiner Heimatkirche in Ludwigsthal feierte Pfarrer Alois Ganserer sein Priesterjubiläum. Als Konzelebranten mit dabei waren (v. li.) Pfarrer Herbert Oberneder, Diakon Walter Kraus, Dekan Martin Prellinger und Pater Dieter Kurz. − Foto: Schlenz

 

Fast auf den Tag genau vor einem Vierteljahrhundert hat Alois Ganserer seine Primiz in Ludwigsthal gefeiert. Zum 25. Jahrestag seiner Priesterweihe ist der in Südafrika tätige Missionar zurück nach Hause gekommen, um in seiner Heimatpfarrei dieses Jubiläum zu begehen. Der mehr als zweistündige Festgottesdienst am gestrigen Sonntag in der Herz-Jesu-Kirche bildete auch den Auftakt zum Ludwigsthaler Pfarrfest.

Die Sonne strahlte vom blauen Himmel, als Pfarrer Ganserer mit Mitbrüdern und Ministranten hinter einer Fahnenabordnung der Feuerwehr in die Kirche einzog, in der die Renovierungsarbeiten allmählich auf die Zielgerade gehen. Viele Freunde, Verwandte und Wegbegleiter wollten dabei sein, bei diesem Festtag des in Kreuzstraßl aufgewachsenen Geistlichen. Die Kirche war voll besetzt.

Mit dem Jubilar am Altar standen Dekan Martin Prellinger, Diakon Walter Kraus, der ehemalige Kirchdorfer Pfarrer und Dekan Herbert Oberneder und Spiritaner-Pater Dieter Kurz, ein wichtiger Wegbegleiter und Mentor Ganserers. "Lieber Alois, die Pfarrei möchte dir gratulieren und dir Gesundheit, Kraft und Gottes heiligen Geist für deine weitere Tätigkeit wünschen", sagte Prellinger in seinen Begrüßungsworten.

Pfarrer Ganserer machte in seiner Ansprache deutlich, dass die Wurzeln seiner Berufung in genau dieser Kirche zu finden sind: Hier hat er mit Hingabe ministriert, seine Erstkommunion empfangen, hat Fest- und Trauergottesdienste für Verwandte erlebt, hier hat er am 7. Juli 1991 seine Primiz gefeiert und auch seine erste Stelle bekleidet: eine vierzehntägige Urlaubsvertretung. "Ich fühle mich daheim, wenn ich in diese Kirche komme", so Ganserer. Heute sei der Tag, Gott zu danken für seine Unterstützung "bei allem, was ich im priesterlichen Dienst tun konnte und durfte".

Pfarrer Oberneder ging in seiner Festpredigt auf den Werdegang des Jubilars ein, der ursprünglich eine Banklehre absolviert hat. Die tief religiöse Familie, in der er aufwuchs, die Verbundenheit zur Muttergottes, aber auch die Ermunterung durch den damaligen Zwieseler Stadtpfarrer Neun und eigene Krankheitserfahrungen hätten Ganserer bei seiner Entscheidung beeinflusst. 1997 ging er als Missionar nach Südafrika, mit dem Auftrag, eine neue Pfarrei zu gründen. Bei all den Beschwerlichkeiten habe ihm, so Oberneder, stets sein Leitwort "Die Liebe Christi drängt mich" die nötige Kraft gegeben. Alois Ganserer habe "nur sich selbst mitgenommen" und seine von Gott empfangene Liebe weitergegeben.

Er habe einen Kindergarten und ein Kinderheim gegründet und sich ganz seiner Aufgabe hingegeben, trotz gesundheitlicher Probleme. Ganserer sei es gelungen, die Herzen der Menschen zu erreichen, bilanzierte der Festprediger. "Ich wünsche dir", schloss Oberneder, "dass dir Gott die körperliche und seelische Kraft gibt, sein Wort weiterhin so überzeugend weitergeben zu können."

Umrahmt wurde der sehr feierlich gestaltete Gottesdienst vom Ludwigsthaler Kirchenchor und der Familie Berthold, Verwandten Alois Ganserers. Zudem gab es afrikanische Trommelklänge zu hören.

Anschließend ging es nahtlos über in die weltliche Feier beim Pfarrfest. Am Nachmittag lud Alois Ganserer dann nochmals zu einer Andacht in die Herz-Jesu-Kirche ein.