Das Licht der Hoffnung leuchtet
Osterlichtfeier im Ludwigsthaler Schlossgarten
Die "Jüngerinnen" Manuela Schröder und Alexandra Nausch entzündeten die Osterkerzen der Kinder mit der Flamme des Osterfeuers
Eine Besonderheit gab es am Karsamstag in Ludwigsthal: eine Lichterfeier im Freien. Der Ludwigsthaler Schlossgarten bot nicht zum ersten Mal den schönen Rahmen für so eine kirchliche Veranstaltung. Viele Gläubige kamen auch diesmal dort zusammen, um sich auf das Osterfest vorzubereiten. Kaplan Marco Stangl zelebrierte einen halbstündigen Familiengottesdienst, der von Corinna Schröder, Claudia Ganserer, Stephanie Godau und Judith Dahlke vorbereitet worden war. Mitglieder der Ludwigsthaler Feuerwehr empfingen die Besucher am Eingang und machten sie mit den Hygieneregeln vertraut. Es herrschte Maskenpflicht während des Gottesdienstes und der Standort jeder Familie war mit einem Hütchen markiert worden. Jedes Kind erhielt eine Kerze. Kaplan Stangl begrüßte die Besucher von der Eingangstreppe des Schlosses und stimmte sie auf das Osterfest ein. Anschließend hörten die Menschen eine Geschichte über die Auferstehung Jesu, gespielt von der Kindergruppe. Traurig erzählte "Jüngerin" Manuela Schröder, dass ihr bester Freund Jesus mit 33 Jahren gekreuzigt worden und gestorben sei: "Die Leute wollten, dass Jesus getötet wird. Und das, obwohl mein Freund Jesus immer nur Gutes getan hat: Er hat Kinder gesegnet und Kranke geheilt, er hatte ein Herz für die Armen und die Außenseiter und er hat von Gott erzählt und wie sehr Gott uns liebt." Die Kinder der Besucher trauerten gemeinsam mit ihr, sie legten die Hand aufs Herz, ließen den Kopf hängen und weinten. Doch plötzlich wurde es laut auf dem Schlossplatz. Kinder liefen von allen Seiten auf den Platz und verkündeten lautstark und froh, dass Jesus lebe. "Jüngerin" Alexandra Nausch berichtete aufgeregt, Jesus sei nach drei Tagen auferstanden, genau so, wie er es vorher gesagt habe. Sie erzählte, dass sie beim Grab gewesen seien und gesehen hätten, wie ein Engel den riesigen Stein zur Seite wälzte und sagte: "Fürchtet euch nicht! Ihr sucht Jesus, den Gekreuzigten, aber er ist nicht hier, denn er ist auferstanden."
Nach einem "Halleluja" der Gläubigen und dem Entzünden des Osterlichtes wurde das Schloss hell beleuchtet und Kaplan Marco Stangl rief den Familien zu: "Weil Jesus lebt, weil Jesus auferstanden ist, deswegen haben wir Hoffnung. Zeichen für diese Hoffnung ist das Licht und nun kommt jemand zu euch und entzündet die Osterkerze mit der Flamme des Osterlichtes."
Der Geistliche betonte: "Ostern ist für uns Christen das wichtigste Fest im Jahr, noch wichtiger als Weihnachten. Denn heute feiern wir, dass Jesus auferstanden ist." Gott habe Jesus nicht im Stich gelassen, Gott habe Jesus aus dem Tod befreit. "Ostern ist ein Fest der Hoffnung und Zuversicht und wir dürfen uns freuen, weil Gott auch uns nie im Stich lässt", sagte Stangl. Wenn aus Angst plötzlich Mut und Vertrauen entstehe, dann sei das auch Auferstehung – und zwar mitten im Leben. "Gott lässt uns auch im Tod nicht im Stich. Wir leben bei Gott weiter. Und ich stelle mir dieses Leben wie ein wunderbares, helles, wärmendes Licht vor und wir können dann Gott sehen, so wie er ist", so der Kaplan weiter.
Kaplan Marco Stangl segnete die Speisen, die die Menschen mitgebracht hatten.
Nach dem Lied "Jesus lebt" trugen die Kinder die Fürbitten vor. Sie baten Gott, traurigen und kranken Menschen die Angst zu nehmen und ihnen Kraft, Mut und den Glauben an die Auferstehung zu geben. Nach einem gemeinsamen "Vater unser" segnete der Geistliche die mitgebrachten Speisen: "Herr, du bist nach deiner Auferstehung deinen Jüngern erschienen und hast mit ihnen gegessen. Du hast uns zu deinem Tisch geladen und das Ostermahl mit uns gefeiert. Segne dieses Brot, die Eier und das Fleisch und sei auch beim Ostermahl in unseren Häusern unter uns gegenwärtig. Lass uns wachsen in der Freude und in der Hoffnung. Amen."
Nach der Osterlichterfeier bekamen die Kinder noch ein Malbuch geschenkt
Die Lichterfeier endete mit einem Dank an das Familien-Gottesdienst-Team, die Freiwillige Feuerwehr Ludwigsthal und den Verein Pro Nationalpark, der das Schloss für die Lichterfeier zur Verfügung gestellt hatte.
Bericht und Fotos: Gerti Menigat