PNP 30.06.2020

 "Gottes Geist hat mir Ruhe geschenkt"

Zum ersten Mal fand ein Taizé-Gebet in der Pfarrkirche statt

Die mit Kerzen erleuchtete Ludwigsthaler Pfarrkirche bot einen beeindruckenden Rahmen für das Taizé-Gebet.

Die mit Kerzen erleuchtete Ludwigsthaler Pfarrkirche bot einen beeindruckenden Rahmen für das Taizé-Gebet.

Taizé ist ein kleiner Ort im französischen Burgund. Ein Ort, an dem Roger Schutz 1940 eine zunächst winzig kleine, christliche und überkonfessionelle Gemeinschaft gegründet hat.
Aus dieser kleinen Gemeinschaft ist heute eine große geworden: Etwa 160 Männer leben derzeit als Brüder der Gemeinschaft in Taizé. Und der Ort strahlt aus in die ganze Welt. An vielen verschiedenen Orten gibt es Taizé -Gebete. Dadurch wird der "Geist von Taizé", der Geist des Vertrauens, der Ruhe und der Versöhnung, weltweit spürbar.
Auch in Zwiesel gibt es seit einem guten Jahr ungefähr alle zwei Monate ein Taizé-Gebet. Die Gebete finden dabei immer im Meditationsraum des Pfarrzentrums statt. Corona und die damit verbundenen Abstandsregeln haben nun zu einer Premiere geführt: Erstmals wurde abends in der Pfarrkirche in Ludwigsthal das Taizégebet gefeiert.
Ein Taizé -Gebet ist eine besonders ruhige und meditative Weise des Betens. Biblische Texte und einfache, eingängige und mehrfach wiederholte Gesänge und einige Minuten reiner Stille laden zum zur Ruhe kommen ein, zum Gespräch mit Gott und zum Nachdenken.
Trotz Abstand, Mundschutz und eingeschränktem Gesang war es ein bewegendes und berührendes Gebet. Der Jugendausschuss des Pfarrgemeinderats Zwiesel verwandelte die Pfarrkirche durch Kerzen in ein Lichtermeer. Dazu kam die ohnehin beeindruckende Atmosphäre der Ludwigsthaler Kirche. Durch Josef Herzog an der Orgel und Sigrid Rankl im teilweisen Sologesang wurde das Singen und Hören der eingängigen Melodien durch die Gläubigen begleitet.
Für Kaplan Stangl sind die Taizé -Gebete eine wunderbare Weise, Gott zu spüren: "Die tragenden Gesänge und vor allem das gemeinsame Schweigen können das Herz öffnen und einen spüren lassen: Gott ist da. Ich selber war bisher zweimal in Taizé. Das Gebet in Ruhe, Einfachheit und Schweigen und die Gemeinschaft dort haben mich sehr beeindruckt und geprägt. Es ist für mich ein gutes Bild für Kirche-Sein: eine betende Gemeinschaft."
Sowohl das Taizé-Team als auch die Gläubigen waren bewegt von der ansprechenden Atmosphäre und vom innigen Gebet. Eine Besucherin fasste es so zusammen: "Das Gebet hat mich spüren lassen: Ich bin geborgen und frei zugleich und Gottes Geist hat mir Ruhe im Herzen geschenkt." Das nächste Taizé-Gebet findet am 19. Juli um 18.30 Uhr statt.− bbz