PNP 19.02.2020


Zwischen Gottesdienst und Disco

Firmlinge des Pfarrverbandes Zwiesel-Ludwigsthal erleben kreative und besinnliche Tage in Passau

 Pfarrverband55 Firmlinge verbrachten zusammen ein Wochenende im Haus der Jugend in Passau und erlebten dabei Gemeinschaft, Spaß und Besinnung . −F.: Pfarrverband

Das Firmwochenende ist ein wichtiger Meilenstein auf dem Weg zum Sakrament der Firmung. Eine aufgrund einiger Krankheitsfälle etwas ausgedünnte Gruppe von immerhin aber 55 Firmlingen hat dieses Wochenende jetzt zusammen mit Kaplan Marco Stangl, den Teamerinnen Julia Loibl und Romana Brindl sowie sechs Firmteam-Mitgliedern im Haus der Jugend in Passau verbracht. Sie erlebten drei lustige, kreative und besinnliche Tage.

Die Teamerinnen und das Firmteam konnten eine offene und engagierte Gruppe begrüßen. Nach der Zimmverteilung, dem Abendessen und ein paar auflockernden Spielen verteilte man sich auf Kleingruppen. Dort wurden anhand verschiedener Symbole Erwartungen an das Firmwochenende geklärt.

Nach einer freien Zeit, die die Firmlinge gerne gemeinschaftlich nutzten, wurde der Abend mit einer "Feuer-Meditation" abgeschlossen. Die Kirche war nur durch vier Kerzen erleuchtet. Ruhige Musik stimmte auf Besinnung ein. Dabei dachten die Firmlinge besonders über die Frage nach: "Wer/Was ist das Feuer in meinem Inneren? Das Feuer, das mein Leben immer wieder hell macht?"

Der folgende Tag stand ganz im Zeichen der eigenen Persönlichkeit. Das eigene Wesen, das eigene "Ich" entdecken. Thema des Firmwochenendes war ja: "Die zwei Seiten der Medaille". Dieses Thema – Wie bin ich – wie werde ich wahrgenommen? Wie sind die anderen – wie nehme ich sie wahr? – war der Schwerpunkt des Vormittags. Indem auf große Papierbögen der Körperumriss eines jeden skizziert und Impulsfragen gestellt wurden, konnten die jungen Christen ihre Selbstwahrnehmung unter die Lupe nehmen.

Im Anschluss ging es darum, die anderen in der Kleingruppe wahrzunehmen. Jeder gab jedem ein – wertschätzendes – Feedback. Den Jugendlichen sollte dadurch bewusst werden, dass Selbst- und Fremdwahrnehmung zusammen das ganze Bild eines Menschen ergeben und das eine für das andere wichtig ist, eben wie "Die zwei Seiten einer Medaille."

Die anschließende längere Freizeit nutzten viele der Jugendlichen, um in der Passauer Innenstadt Zeit zu verbringen. Dabei wurde der steile und auch etwas versteckte Rückweg zum Haus der Jugend für so manchen zu einer schweißtreibenden Herausforderung.

Danach bereitete man in Workshops den Bunten Abend vor. Dabei konnten die Jugendlichen wählen zwischen "Herzblatt" (Julia Loibl), "Dirty Dancing" (Valentin Haller und Mona Pscheidl), Theater (Romana Brindl und Sebastian Schmid), "Der große Preis" (Fabian Aliti), "Karaoke bzw. Mini-Playback-Show" (Johannes Denzer und Julia Waschinger) und "Kerzen basteln" (Kaplan Marco Stangl). In den Workshops wurde gelacht und gearbeitet, so dass er Bunte Abend zu einem lustigen und unterhaltsamen Höhepunkt wurde. Anschließend ließen die Firmlinge den Abend fetzig in der "Disco" ausklingen.

Beim "Bunten Abend" boten die Firmlinge nicht nur Theater, Herzblatt, Miniplayback und Tanz an, sondern auch Disco

Am Sonntag stand schließlich der gemeinsame Gottesdienst im Mittelpunkt. Dabei wurden mit Gitarrenunterstützung von Lea Hackl, Melissa Harant und Selina Ganserer die Lieder zum Gottesdienst vorbereitet. Eine andere Gruppe schmückte die Kirche mit einem Kerzenmeer und bereitete die Texte für den Gottesdienst vor.

Im Gottesdienst regte Kaplan Marco Stangl durch ein Gurkenglas zum Nachdenken an. Er erzählte, dass man so ein Glas mit großen Steinen befüllen könne, dass diese großen Steine aber immer noch für anderes Raum ließen. So sei es auch mit dem "Glas unseres Lebens". Das Wichtige – Familie, Freundschaft, Partnerschaft und Glaube – erdrückt nicht, sondern lässt noch immer Raum für genügend anderes, so die Botschaft.

Würde man so ein Glas aber gleich mit Sand anfüllen, würde kein einziger größerer Stein mehr hineinpassen. Auch das sei ein Bild für unser Leben, so Kaplan Stangl: "Wenn Unwichtiges, wenn Kleinigkeiten in unserem Leben das Sagen haben, dann vergessen wir, was wirklich zählt." In der Taufe habe Gott zu jedem gesagt: "Du bist mein geliebter Sohn/ meine geliebte Tochter!" Wenn man immer wieder an die bedingungslose Liebe Gottes denke, dann könne das gut tun – und es lasse Freiraum für so viel anderes. "Gott tut gut, aber er engt nicht ein", so der Kaplan.

In der Abschlussreflexion konnten die Jugendlichen die gemeinsam verbrachte Zeit im Haus der Jugend Revue passieren lassen. Die Teamerinnen Julia Loibl und Romana Brindl bedankten sich bei den Firmlingen für die große Einsatzfreude und gute Disziplin.

Das Firmwochenende sollte zeigen: Als Christen sind wir nicht allein unterwegs, sondern wir sind eine Gemeinschaft. So war dieses Wochenende ein wichtiger Schritt auf dem Weg zur Firmung. Der nächste Schritt ist dann die dritte Katechese am 28. März.