PNP 18.09.2017


Der neue Kaplan ist ein Waidler

Marco Stangl aus Innernzell freut sich auf seine neue Aufgabe im Pfarrverband Zwiesel-Ludwigsthal

Christina Hackl 18.09.2017 

Stadtpfarrer Martin Prellinger (r.) und der neue Kaplan Marco Stangl

Bei den Sonntagsgottesdiensten hat Stadtpfarrer Martin Prellinger (r.) den neuen Kaplan Marco Stangl herzlich im Pfarrverband Zwiesel-Ludwigsthal begrüßt. − Foto: Hackl

Der neue Kaplan im Pfarrverband Zwiesel-Ludwigsthal heißt Marco Stangl. Er ist 25 Jahre alt und ein echter Waidler: Seine Heimatpfarrei ist St. Nikolaus in Innernzell (Landkreis Freyung-Grafenau).

Der junge Priester freut sich auf seine neue Aufgabe – und darüber, dass seine erste Wirkungsstätte im Bayerischen Wald liegt. Bei den Sonntagsgottesdiensten in Zwiesel und Ludwigsthal hat Stadtpfarrer Martin Prellinger den neuen Kaplan vorgestellt."Ich freue mich sehr, dass Dich Dein Weg zu uns geführt hat und wünsche Dir, dass es Dir hier bei uns gefällt", sagte Prellinger. Mit einem strahlenden Lächeln im Gesicht versicherte Marco Stangl, dass er sich sehr auf seine erste Stelle als Kaplan freue.

Nach der Grundschule in Innernzell besuchte Marco Stangl das Gymnasium in Grafenau. Dort hat er 2011 das Abitur gemacht. Von Oktober 2011 bis Juli 2016 studierte er Theologie an der Universität Regensburg. Mit Beginn des Schuljahres 2016/17 war er als Pastoralpraktikant und als Diakon im Pfarrverband Fürstenstein eingesetzt. Nach der Priesterweihe und der Primiz in diesem Sommer ist der Pfarrverband Zwiesel-Ludwigsthal seine erste Wirkungsstätte als Kaplan."Ich freue mich darauf, mit Ihnen Kirche Gottes sein zu dürfen und gemeinsam den Gott des Lebens und der Liebe im eigenen Leben, in der Welt von heute, zu suchen", schreibt der Kaplan im neuem Nikolaus-Boten. Es stehe eine abwechslungsreiche und spannende Zeit bevor, in der es für ihn viele Einblicke und Erfahrungen zu sammeln gelte – im Schuldienst, in der Liturgie, in der Jugend- und Seniorenarbeit und in vielen weiteren Bereichen.

Es war die "Sehnsucht nach einem Leben in Fülle", wie Marco Stangl selbst sagt, die ihn schon seit seiner Jugend begleitet habe. Die Hinführung zur Erstkommunion und das Vorbild seines Heimatpfarrers Johann Pfaffinger waren für ihn prägende Wegstationen. Beim Papstbesuch 2006 in Altötting stellte er sich konkret die Frage, was so viele Menschen bewegt, zu einem Gottesdienst zusammenzukommen. So kam er Schritt für Schritt näher zur Kirche. Im Oktober 2011 begann Marco Stangl sein Theologiestudium, zunächst mit der Absicht, Pastoralreferent zu werden. Nach dem vierten Semester trat er ins Priesterseminar ein."Gerade die spürbare Nähe Gottes in den Sakramenten hat für mich höchste Bedeutung. So habe ich mich entschieden, dem Ruf des Herrn Antwort zu geben und ihm und den Menschen in seiner Kirche zu dienen." Sein Ziel sei es, den Menschen mit auf den Weg zu geben, dass der Glaube an Gott auch und gerade im 21. Jahrhundert Relevanz habe. Dieser Glaube habe nichts mit Enge, Angst, Weltfremdheit oder Rückwärtsgewandtheit zu tun."Ganz im Gegenteil: Wenn ich mich einlasse auf das ‘Abenteuer Gott’, wenn ich Gott einen Platz in meinem Leben einräume, dann werde ich erfahren, was es heißt, frei zu sein in Christus; was es heißt, getragen und begleitet zu sein und in ewiger Liebe von Gott geliebt zu werden." Als Primizspruch hat Marco Stangl eine Stelle aus dem Matthäus-Evangelium gewählt:"Seid gewiss: Ich bin bei euch alle Tage bis zum Ende der Welt".

Privat hört der 25-jährige Neupriester übrigens gerne House-Musik und aktuelle Chart-Titel. Erholung findet er in der Natur seiner Bayerwaldheimat. Dass auch seine erste Stelle als Kaplan im Woid liegt, das freut ihn sehr, denn:"Man bringt zwar den Waidler aus dem Woid, aber nicht den Woid aus dem Waidler heraus", so Marco Stangl.

− pnp